ATP Monte Carlo 2022: Zverev im Halbfinale chancenlos
Der Traum von seinem ersten Titel in Monte Carlo ist geplatzt: Alexander Zverev scheitert im Halbfinale mit 4:6, 2:6 an dem Griechen Stefanos Tsitsipas. Der Weltranglisten 5. spielt ein sensationelles Match und nimmt dem deutschen Profi jegliche Aussicht auf den Sieg.
Schlechte Vorzeichen
Vor dem Match gibt es bereits hitzige Diskussionen über den Gesundheitszustand von Zverev, im Spiel gegen Sinner musste der Olympiasieger mehrere Pausen einlegen, um seinen Oberschenkel behandeln zu lassen. Bis tief in die Nacht ließ Zverev Massagen über sich ergehen, um für das Halbfinale gegen Tsitsipas fit zu sein. Die Trainingseinheiten vor dem Match schien der Hamburger noch gut verkraften zu können, doch die Schwere der Verletzung zeigt sich meistens erst mitten in der Partie.
Tsitsipas ist von Anfang an hellwach
Der Start in das Match ist für Zverev bereits eine Herausforderung, beim Stand von 0:1 unterlaufen Zverev zu viele Vorhand-und Doppelfehler. Tsitsipas schafft das Break, kassiert von Zverev im nächsten Spiel aber schnell das Rebreak nach einem gewaltigen Konterschlag des Deutschen. Trotz erneuter Doppelfehler rettet sich Zverev in das 2:2 und überlässt dem Griechen das Aufschlagspiel. Tsitsipas beeindruckt das Publikum mit einem hervorragenden Netzspiel und präzisen Stoppbällen, bei Zverev zeichnet sich das Gegenteil ab. Zu viele einfache Bälle landen auf der Seite des deutschen Tennisprofis im Netz, Tsitsipas zieht triumphierend mit einem Stand von 5:3 davon. Der Hamburger wirkt nun aktiver, es folgen 3 Breakbälle, wovon Zverev den Zweiten nutzen kann. Doch nach einem hart erkämpften Break folgt die Ernüchterung: Zverev agiert wieder zu passiv und ist aufgrund seiner Courtposition zu anfällig für Stoppbälle. Der erste Satz geht mit 6:4 an den Griechen, Zverev muss 17 vermeidbare Fehler verdauen.
Es folgt die Ernüchterung
Bis zum Stand von 2:2 im 2. Satz bemerkt man eine gewisse Streuung im Spiel von Zverev. Die Kontrolle über die Bälle scheint der Nummer 3 der Welt zu entgleiten, Tsitsipas nutzt diese Chance und schafft das Break zum 3:2. Die Angriffsbälle von Zverev sind zu zögerlich, es schleichen sich kleinere Aussetzer in das Spiel des Hamburgers. Nach einem harten Kampf muss sich Zverev mit 2:6 im 2. Satz geschlagen geben, der Deutsche wirkt müde und die Kraft in dem sonst so starken Grundlinienspiel war nicht mehr vorhanden. Trotz des gestrigen Kraftakts gegen Diego Schwartzman machte Tsitsipas spielerisch und konditionell einen fitteren Eindruck als Zverev, der Sieg war mehr als verdient. Im Finale wartet nun der Spanier Alejandro Davidovich Fokina.
Zverev wird weiter an sich arbeiten
Eine Niederlage zu verdauen ist immer schwer, besonders wenn man in einem Turnier so weit gekommen ist. Aber aus solchen Situationen kann man viel mitnehmen, der Hamburger wird seine Ziele weiter verfolgen und kämpft die nächsten Wochen um die Weltranglistenspitze. Am 23.4.2022 starten in München die BMW Open, Zverev wird dort wieder in den Angriffsmodus gehen und um die begehrte Trophäe mitkämpfen. Neben der deutschen Nummer 1 wird auch Casper Ruud an dem Turnier teilnehmen, wir freuen uns auf eine spannende Woche.