Carlos Alcaraz gewinnt in Barcelona: Der neue Nadal?
Alacaraz besiegt nach Stefanos Tsitsipas und Alex de Minaur auch noch Carreño Busta im Finale von Barcelona mit 6:3, 6:2.
Nur wenige Tennisspieler sind vor ihrem 20. Lebensjahr bereits so erfahren. Die Tenniswelt schwärmt von einem jungen Spanier, welcher bereits als neuer Rafael Nadal gehandelt wird. Viele Experten behaupten, dass Carlos Alcaraz die besten Eigenschaften der größten Tennisspieler in sich vereinigt und warnen die derzeitigen Tourprofis vor einem bevorstehenden Sturm auf die Top 10 der Weltrangliste. Doch wie hat sich der mittlerweile an Platz 9 rangierende Jungstar in den letzten 3 Jahren geschlagen? Wo liegen seine Stärken und Schwächen? Eine kurze Analyse soll ein wenig Licht ins Dunkel bringen.
Ein beeindruckender Aufstieg
Alcaraz startete seine Profi-Karriere im Jahr 2018, erste Turniere spielte er jedoch erst im darauffolgenden Jahr. Mit Siegen über Jannik Sinner und Pedro Martinez im Alter von nur 16 Jahren gelang dem jungen Spanier ein absolutes Kunststück. Als erster Spieler des Jahrgangs 2003 konnte er einen Tennisprofi in den Top 200 der Weltrangliste schlagen, diesen Erfolg wiederholte er im selben Jahr sogar noch 2 weitere Male. Im Jahr 2020 erreichte Alcaraz 4 Challenger-Finals, wovon er 3 für sich entscheiden konnte. Dem Start einer fantastischen Karriere konnte also nichts mehr im Wege stehen. Innerhalb von nur 2 Jahren schaffte es Alcaraz aus den Top 500 in die Top 100 der Weltrangliste. 10 Monate später befindet sich der Spanier auf dem 11. Platz der Weltrangliste. Nach seinem Sieg über Stefanos Tsitsipas bei den Barcelona Open 2022 schafft Alcaraz den Sprung in die Top 10. Dies ist historisch gesehen besonders verblüffend: Nadal schaffte es ebenfalls mit 18 Jahren an exakt demselben Tag in die Top 10 der Weltrangliste.
Juan Carlos Ferrero als wichtiger Faktor
Seit 2019 betreut die ehemalige Nummer 1 der Welt den jungen Alcaraz als Coach. Nach einer kurzen Zusammenarbeit mit Alexander Zverev in den Jahren 2017 und 2018 übernimmt der ehemalige French-Open-Sieger das Training des aufstrebenden Spaniers. Seit dem Beginn der Zusammenarbeit sind die Erfolge des Duos nicht von der Hand zu weisen: Nach der ersten Grand-Slam-Teilnahme von Alcaraz im Jahr 2021 behauptete Ferrero, dass das spanische Talent noch im selben Jahr die Top 50 der Weltrangliste erreichen kann. Eine Aussage, mit der der Coach recht behalten sollte. Mit dem Turniersieg in Barcelona besitzt Alcaraz bereits 4 ATP Titel, ein Sieg bei einem Grand Slam ist nur eine Frage der Zeit. Doch mit solchen Aussagen sollte man vorsichtig umgehen, auch Zverev hatte mit seinen 19 Titeln die besten Chancen auf einen baldigen Grand-Slam-Sieg, doch die Performance des deutschen Spielers bei solchen Turnieren lief bis jetzt nicht besonders rund. Bei den US-Open 2020 verpasste Zverev im Finale gegen Dominik Thiem seine beste Chance und hofft nun weiterhin auf einen ersten 2000er-Titel.
Alcaraz mit wenigen Schwächen
Das Spiel des talentierten Spaniers wird von vielen Experten als sehr kreativ und geduldig eingestuft. Alcaraz ist kein Spieler, der nur eine bestimmte Spezialisierung im Tennissport besitzt. Das Gesamtpaket scheint bei dem Sieger von Barcelona seine große Stärke zu sein. Das Spiel von Alcaraz hat nur wenige erkennbare Schwachpunkte, das Aufschlagspiel des Spaniers ist bislang die einzige Baustelle auf dem Spielfeld. Hervorragende Konterschläge aus der Defensive machen Alcaraz zu einem extrem gefährlichen Gegner auf allen Belägen. Während Federer, Nadal und Djokovic in jungen Jahren noch mit anderen Problemen zu kämpfen hatten, wirkt Alcaraz sehr viel reifer in seiner mentalen Stärke. Die Statistik zu seinen Erfolgen in den ATP Turnieren zeigt deutlich, wie nervenstark der junge Spanier schwierige Situationen meistert. Die gewonnenen Finals (4:0) und seine seine Bilanz gegen Top 10 Spieler (7:6) bestätigen, dass der spanische Jungstar zu den größten des Tennissports aufsteigen kann. Wir sind gespannt auf die Performance von Alcaraz in den Masters von Madrid und bei den French Open in Paris.