Madrid Open 2022: Alcaraz ringt sie alle nieder
Zverev ist im Finale von Madrid gescheitert, die Welt applaudiert einem überragend spielenden Carlos Alcaraz.
Das war zu viel für die deutsche Nummer 1: Zverev verliert im Finale von Madrid mit 3:6, 1:6 deutlich gegen den aufstrebenden Spanier aus Murcia. Doch Zverev ist nicht allein, fast die gesamte Weltspitze musste sich dem Jungtalent geschlagen geben.
Qué ha pasado?
Was ist gerade passiert? Mit diesen Worten verabschiedete sich Alcaraz nachdem er Rafael Nadal aus dem Turnier geworfen hatte. Über 3 Sätze bekämpften sich die rivalisierenden Spanier, die Zuschauer staunten über fantastische Ballwechsel. Doch die überragende Vielseitigkeit von Alcaraz war am Schluss zu viel für den 21-fachen Grand-Slam-Champion, der Matador von Madrid war nach knapp zweieinhalb Stunden geschlagen. Im Halbfinale wartete bereits die nächste Legende: Novak Djokovic. Der Serbe kam gut in das Spiel und entschied sogar den ersten Satz für sich, doch der Spanier war noch lange nicht geschlagen. In den darauf folgenden Sätzen blühte Alcaraz erst so richtig auf, das Spiel des jungen Spaniers wurde noch aggressiver. Djokovic wurde regelrecht über den Platz gescheucht, der Serbe musste um jeden Punkt erbittert kämpfen. Besonders auffällig sind die hohen Quoten bei den unerzwungenen Fehlern von Alcaraz. Sie zeigen, dass der junge Spanier mit viel Risiko spielt um so an schnelle Punkte zu gelangen. Die Anzahl der Winner rechtfertigen diese Statistik, wer viel riskiert kann auch viel gewinnen. Nach dreieinhalb Stunden muss sich auch der beste Defensivspieler der Welt geschlagen geben, die Beschleunigung in den Schlägen und die Stoppbälle von Alcaraz waren zu viel für den Serben. Alcaraz schreibt damit Tennisgeschichte und schlägt als jüngster Spieler die Nummer 1 der Welt. Nadal war dies 2005 auch gegen Roger Federer gelungen.
Das Kartenhaus fällt langsam in sich zusammen
Seit Jahren dominieren Spieler wie Nadal, Djokovic, Medvedev, Zverev und Co. die ATP-Tour, doch die Weltspitze ist angeschlagen. Auch Alexander Zverev konnte sich in drei Sätzen gegen Stefanos Tsitsipas durchsetzen (6:4, 3:6, 6:2) und so sein Ticket für das Finale buchen. Doch gegen Alcaraz hatte Zverev keine Chance, das Tempo und die Finesse von dem spanischen Jungtalent waren für die deutsche Nummer 1 zu viel. Der erste Aufschlag lief nicht mehr so gut wie im Halbfinale (Quote von 91%) und die unerzwungenen Fehler häuften sich. Nach 62 Minuten ist es schließlich vorbei, Alcaraz gewinnt mit 6:3, 6:1 die Madrid Open 2022.
Ein versöhnliches Ende
Trotz der Niederlage von Zverev im Finale von Madrid gibt es weitestgehend nur positive Eindrücke von der deutschen Nummer 1. Nach der herben Klatsche in München hatten viele Experten den deutschen Tennispieler schon abgeschrieben. Doch die Performance von Zverev steigerte sich im Verlauf des Turniers, selbst seinen Angstgegner konnte der Olympiasieger im Halbfinale schlagen. Der neue Coach Sergi Brugueira scheint dem jungen Deutschen gut zu tun, das Selbstvertrauen in die eigene Stärke kommt nach und nach zurück. Selbst nach der Final-Niederlage konnte Zverev nur lachen, seiner Meinung nach hat er gegen den "aktuell besten Spieler der Welt" verloren. In dieser Woche wartet bereits die nächste Chance auf Zverev, bei den Italian Open (Masters 1000 Turnier) will die deutsche Nummer 1 wieder angreifen.