Monte Carlo Masters: Alexander Zverev startet ins Turnier
Die Runde der letzten 64 Tennisspieler in dem Masters Turnier von Monte Carlo hat begonnen. Während sich Zverev als aktuelle Nummer 3 der Welt über ein Freilos freuen kann, hat sich der Argentinier Delbonis mit einem Sieg über den Spanier Munar ein Ticket für die nächste Runde gebucht. Am kommenden Mittwoch greift der beste deutsche Tennisprofi in das Geschehen ein und muss sich dem aktuell auf Weltranglistenplatz 34 befindenden Argentinier stellen. Doch wie stehen die Chancen von Zverev in dem Turnierdraw von Monte Carlo?
Turnieranalyse: Heimvorteil für Sascha?
Letztes Jahr zeigte Zverev bei den Monte Carlo Masters eine solide Leistung bis er im Achtelfinale auf den erfahrenen Belgier David Goffin traf. Mit einer Mischung aus zu passivem Spiel und zu vielen unerzwungenen Fehlern verbaute sich der deutsche Tennisprofi die Chance auf das Viertelfinale. Der in Monte Carlo lebende Olympiasieger hat seitdem viel an sich gearbeitet und beendete das Jahr 2021 mit großen Erfolgen. Doch seit das neue Jahr begonnen hat, scheint Zverev nicht an diese Erfolge anknüpfen zu können. Seit dem Start der neuen Saison steht Zverev bei einer Bilanz von 10 Siegen und 5 Niederlagen, ein unbefriedigendes Ergebnis für die Nummer 3 der Welt. Zuletzt lieferte sich Zverev mit dem aufstrebenden und auf dem 7. Weltranglistenplatz rangierenden Norweger Casper Ruud ein hart umkämpftes Duell in Miami. Ruud konnte dieses Match 6:3, 1:6 und 6:3 für sich entscheiden. Deutschlands Nummer 1 hatte seitdem nicht viel Zeit an sich zu arbeiten und es bleibt abzuwarten, ob man aus dieser Niederlage etwas gelernt hat. Wenn man Zverev's Stärken auf dem Tennisplatz anspricht, erinnert man sich häufig an die überragenden Fähigkeiten in seinen Grundschlägen und den knallharten Aufschlag. Doch was nützen diese Talente, wenn sie durch einen zu passiven Spielstil nicht umgesetzt werden können? Die mentale Stärke der größten Tennisspieler ist nichts, was man sich leicht erarbeiten kann und Zverev scheint mit seinem Kopf noch nicht auf dem gleichen Niveau konkurrieren zu können. In den wichtigen Momenten ist der Druck noch zu groß, was die Statistik gegen andere Top 10 Spieler bestätigt. Bei einer Bilanz von 37 Siegen und 47 Niederlagen bleibt der deutsche Tennisprofi hinter seinen Möglichkeiten zurück und zeigt: Der Tennissport ist und bleibt ein Kampf gegen sich selbst.
Zverev profitiert von verletzungsbedingten Ausfällen
Rippenverletzung bei Nadal und Leistenbruch bei Medvedev, so lauten die ärztlichen Diagnosen für die beiden Tennisstars. Während Nadal damit ein herber Schlag versetzt wird, da die Saison auf den Sandplätzen sein Fachgebiet ist, wird Medvedev diese Nachricht besser verkraften können. Es ist kein Geheimnis, dass sich der aktuelle US Open Gewinner auf Sand nicht besonders wohlfühlt. Dies bedeutet jedoch auch, dass Zverev eine gute Möglichkeit geboten wird, sich zur Nummer 1 der Tenniswelt hochzuarbeiten. Da Medvedev und Nadal mehrere Wochen aussetzen müssen, stehen die Chancen für Zverev so gut wie nie. Leider warten in der Turnierauslosung auch noch andere Topspieler wie Novak Djokovic, Stefanos Tsitsipas, Casper Ruud oder der junge, aufstrebende Gewinner der Miami Open: Carlos Alcaraz. Der 19-jährige Spanier hat aktuell einen Lauf und ist mit 17:2 Siegen im Jahr 2022 auf dem besten Weg, in Monte Carlo ordentlich Staub aufzuwirbeln. Seine beiden Niederlagen gegen Berrettini bei den Australian Open und gegen Nadal im Halbfinale der Indian Wells waren hart umkämpft und zeigten das Potential des aufstrebenden Spaniers. Es sollte also niemanden überraschen, dass Alcaraz als jüngster Miami-Sieger der Geschichte um die begehrte Trophäe in Monte Carlo mitkämpft.
Zverev gegen Delbonis: Prematch Analayse
Mit dem Match gegen Delbonis am kommenden Mittwoch wartet keine leichte Aufgabe auf Zverev. Der Argentinier fühlt sich auf Sand besonders wohl und konnte am Montag gegen den Spanier Munar in 3 Sätzen den Sieg erringen. Zverev traf in seiner Karriere bisher nur bei 2 Turnieren im Jahr 2019 auf den Argentinier und konnte beide Matches in Genf und Hamburg für sich entscheiden. Nichtsdestotrotz sollte man diese Begegnung nicht auf die leichte Schulter nehmen. Für Zverev ist es das erste Match auf Sand in der neuen Saison, während sich Delbonis beim Grand Prix Hassan II in Marrakesch bereits etwas warmspielen konnte. Im Normalfall ist Zverev dem Argentinier spielerisch weit voraus, jedoch wird es sich zeigen, ob die deutsche Nummer 1 aus den Fehlern der vergangenen Spiele gelernt hat. Zverev muss sich nun sein verlorenes Selbstvertrauen zurückerkämpfen, indem er seinen Spielstil aggressiver und zugleich überlegter gestaltet. Wenn er den Druck auf seine Gegner durchgehend aufrechterhalten kann, gibt es nur wenige Spieler, die ihm dann noch etwas entgegensetzen können.
Wenn der deutsche Tennisprofi diese erste Hürde meistert, wartet im nächsten Spiel ein Pablo Carreño Busta oder ein Alexander Bublik. Gegen Letzteren hatte Zverev Anfang Februar 4:6, 3:6 im Finale von Montpellier verloren.