Roland-Garros 2022: Wer holt sich den "Coup des Mousquetaires"?
Djokovic, Nadal, Alcaraz oder doch Zverev? Wie stehen die Chancen der Athleten in Paris?
Die French Open sind in vollem Gange, Zuschauer aus der ganzen Welt erwarten mit Spannung die schweißtreibenden Matches auf der roten Asche von Paris. Dieses Jahr ist das Teilnehmerfeld mit vielen Stars der globalen Tennisszene besetzt, einen eindeutigen Favoriten zu benennen erweist sich daher als äußerst schwierig. Wir werfen einen Blick auf den Turnierdraw und ermitteln die Chancen der verschiedenen Generationen.
Die alten Hasen wollen es wieder wissen
Novak Djokovic [1] und Rafael Nadal [5] treten auch dieses Jahr wieder an, die Chancen beider Spieler in dem Grand-Slam-Turnier weit zu kommen, stehen gut. Die Nummer 1 der Welt zeigte in den letzten Wochen eindrucksvoll, dass er noch lange nicht seinen letzten Tennisball geschlagen hat. Bei den Italian Open gewann der Serbe ohne Satzverlust den Titel in Rom und besiegte Stefanos Tsitsipas im Finale mit 6:0, 7:6 (7:5). Djokovic ist zudem der verteidigende Champion in Paris und damit einer der Favoriten auf den Titel. Es ist kein Geheimnis, dass der Serbe eigentlich ein besserer Hartplatz-Spieler ist, doch die Erfolge sprechen für sich. 2021 setzte sich Djokovic nach einem 2-Satz-Rückstand in 5 Sätzen gegen Tsitsipas durch und gewann seinen zweiten Titel in Paris. Doch wir sollten auch den Rekordsieger von Roland-Garros nicht aus den Augen verlieren, Rafael Nadal hat sich nach seiner bitteren Niederlage gegen den Kanadier Denis Shapovalov bei den Italian Open wieder erholt und startet mit viel Selbstbewusstsein in das Turnier. Die Performance von Nadal ist allerdings von vielen Fragen umgeben, der verletzte Fuß des Spaniers ist wie eine Wundertüte: Man weiß nie, in welchem Moment die Schmerzen wieder losgehen. Die Favoritenrolle des 13-fachen French-Open-Siegers ist demnach äußerst fraglich. Sollte Nadal seine Fußverletzung jedoch in den Griff kriegen, gibt es nur wenige Spieler, die dem Spanier auf Sand etwas entgegenstellen können.
Medvedev will zurück an die Spitze
Daniil Medvedev gibt sein Comeback auf der ATP-Tour, nach einem überstandenen Leistenbruch traute sich der Russe wieder auf die rote Asche. Doch bei den Geneva Open ist bereits früh Schluss, die ehemalige Nummer 1 musste sich in 2 Sätzen dem Franzosen Gasquet geschlagen geben. Dass sich Medvedev auf Sand nicht wohlfühlt, wundert mittlerweile keinen mehr. Nachdem sich der Russe über mehrere Jahre häufiger über den roten Belag echauffiert hatte, rechnen zum jetzigen Zeitpunkt nur wenige Experten mit einer guten Performance der russischen Nummer 1. Nach der Ankündigung der Wimbledon-Veranstalter, russische Athleten vom Turnier auszuschließen gibt es jetzt einen Lichtblick. Die ATP vergibt für den englischen Grand-Slam keine Weltranglistenpunkte, hoffentlich kann Medvedev mit dieser Nachricht bald zu seiner alten Form zurückfinden.
Zverev muss jetzt liefern
Die deutsche Nummer 1 wird nicht gerne übergangen, so viel ist sicher. Nach der bitteren Niederlage in 3 Sätzen gegen Tsitsipas in Rom will der Olympiasieger in Paris bis ganz nach oben. Nach einem Kommentar von Tennisexperten über die Favoritenrolle von Carlos Alcaraz, meldet sich der Deutsche zu Wort. Demnach sieht Zverev sich selbst nach Djokovic und Nadal als Favorit auf den Titel, trotz der großartigen Leistungen von Alcaraz in den letzten Monaten. Drei Spieler aus den Top-5 der Welt bezwang der junge Spanier vor seinem Titel-Gewinn in Madrid, darunter auch Zverev. Die deutsche Nummer 1 muss jetzt beweisen, dass hinter seinen Worten nicht nur großspuriges Gerede steht. Bereits im Viertelfinale droht das Duell von Zverev gegen Alcaraz, die perfekte Gelegenheit für ein Rückspiel auf der roten Asche. Ein möglicher Halbfinal-Gegner wäre Nadal, im Finale kann die deutsche Nummer 1 mal wieder auf Tsitsipas treffen. Da sich Djokovic, Nadal, Alcaraz und Zverev in der oberen Hälfte des Turnierbaums befinden, stehen die Chancen für den jungen Griechen gut, wieder in das Finale von Paris einzuziehen. Am Sonntag beginnt endlich das Turnier für Zverev gegen den Qualifikanten Ofner aus Österreich, wir sind gespannt auf die Performance des besten deutschen Tennisspielers.